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Mittwoch, 30. Mai 2012

Lob und Ehre

Die schönsten Bücher 2012
ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst *

ich freue mich, dass das Bilderbuch "Als der Tod zu uns kam", eine von 5 Auszeichnungen in der Sparte "Kinder- und Jugendbuch" erhalten hat. 
Es gibt unzählige Bücher für Kinder zum Thema Tod. Die meisten handeln von Verlust und von Trauer. 
Bei Jürg Schubiger geht es mehr um einen philosophischen Ansatz zum Thema: denn die Geschichte, die hier - mehr als Parabel - erzählt wird, stellt die Frage nach einer Welt, in der der Tod nicht existiert. 
Die Art und Weise, wie Jürg Schubiger dieser Frage nachgeht, wie er damit Denkprozesse anstößt und neue Fragen provoziert, ist ungewöhnlich und hat mir gleich gefallen. Es war eine wirkliche Herausforderung, dies mit Bildern zu begleiten, zumal es einen personifizierten Tod gibt, dem ich eine Gestalt verleihen musste. 






Jürg Schubiger, Rotraut Susanne Berner
Als der Tod zu uns kam
Peter Hammer Verlag, Wuppertal
Illustrationen von Rotraut Susanne Berner, München
Druck und Buchbindung: Memminger MedienCentrum, Memmingen
Satz, Typografie/Gestaltung und Herstellung:
Magdalene Krumbeck, Wuppertal
ISBN: 978-3-7795-0312-5 Preis: 13,50 Euro

hier der Kommentar der Stiftung Buchkunst:

Ein Kinderbuch mit dem wohl schwierigsten Thema, das man sich gar nicht ausdenken möchte: »Als der Tod zu uns kam«. In diesem Buch wird ein neuer Zugang zur Frage nach dem Sinn des Sterbens betreten, indem es gar nicht erst das alte Dilemma der Theodizee aufnimmt – Schuld, Strafe und die ganze Moral von Gut und Böse bleiben außen vor.
Der Tod erscheint in einem unbekümmerten Moment, aber nicht als Monstrum, sondern als bemitleidenswerte tollpatschige Personifikation. Zwar werden Leid, Trauer und Entsetzen in den Bildern gezeigt, aber der Tod hat hier keinen Stachel. So wendet sich die Frage zurück zum Leben. Die wohlwollende gegenseitige Aufmerksamkeit der Menschen untereinander, das ist die sachte, aber große Botschaft des Buches. Diese feinen Aspekte werden in den Bildern sichtbar, bleiben aber unausgesprochen.
Das milde Farbklima, weder grellbunt noch düster, wirkt als zurückhaltende Grundierung für den Dreh der Geschichte. Die doppelseitigen Kompositionen sind harmonisch, weil sich die freie, gut leserliche Typografie und die Bilder gegenseitig begleiten. Die Ausdruckskraft der Illustrationen ist ergreifend und kommt ohne Sentimentalität aus.

* siehe auch unter "die lieben Kollegen"


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